| Ein Beitrag von Steffen HartmannHallo Ihr Lieben, gerne kann ich Euch mal den genauen Ablauf meiner persönlichen Situation schildern. Nach und auch schon vor dem Kauf des Welpen (Faust vom Luerwald) haben wir von den Züchtern (Anke und Hardy Sch.) jegliche Unterstützung in der Aufzucht und Ausbildung unseres Hundes bekommen. Sie hatten immer ein offenes Ohr und erkundigten sich regelmäßig nach der Gesundheit , den Erfolgen auf Prüfungen. Diese wurden dann auch auf der Internetseite entsprechend veröffentlicht. Nachdem ich nun erfahren habe, dass Falco einen Kreuzbandriss hatte und dieses sogar erblich bedingt sein könnte, sprach ich Frau Sch. direkt darauf an. Als Antwort wurde dann gesagt, dass es gar nicht nachweisbar ist ob ein Kreuzbandriss erblich bedingt ist oder nicht. Außerdem wurde das Handeln von Beate und Dirk Walter als verfrüht und vorschnell beschrieben, da kein tatsächlicher Kreuzbandabriss sondern Arthrose und Bindegewebsschwäche diagnostiziert wurde. Außerdem wurde auch gesagt, dass bisher kein Hund aus dem Hause Luerwald , ähnliche Probleme hatte. Mittlerweile war einige Zeit verstrichen und mein Fäustchen war inzwischen ein Faust geworden. Er hatte seine HZP (Herbst-Zucht-Prüfung) erfolgreich bestanden und auch seine Jagdliche Brauchbarkeit erreicht. So ereignete sich dann auf einer Gesellschaftsjagd, dass der Hund ohne erkennbaren Grund nach dem Treiben beim bei-Fuß-gehen sehr stark klagte. Dieses war für mich im ersten Moment natürlich sehr erschreckend. Ich ging davon aus, dass er sich vertreten hatte und brachte Ihn dann ins Auto , um ihn zu schonen. Am nächsten Tag suchte ich meinen Tierarzt auf, welcher eine Entzündung im Knie diagnostizierte. Natürlich schilderte ich anschließend den Vorgang der Frau Schreiner welche entsprechend Anteil nahm. Nach ca. zwei Wochen schonen und entsprechenden entzündungshemmenden Mitteln,erholte sich Faust wieder. Kurze Zeit später (beim Besuch meiner Schwiegereltern zu Weihnachten) zeigte er jedoch wieder Schmerzen an dem Hinterlauf, allerdings nicht so stark wie beim letzten Mal. Eine Meldung ging natürlich auch wieder an die Züchter. Der Hund wurde geschont, Schmerzmittel bzw. Entzündungshemmer waren ja noch vorhanden also kurierten wir Ihn aus. So verlief dann auch der Winter relativ ruhig und wir begannen im Frühjahr mit der Ausbildung zur VGP und Bringtreue (Fuchs). Hierbei viel dann wieder auf, dass der Hund nur sehr langsam und auch ungewöhnlich lief. Also wieder zum Tierarzt, jedoch diesmal einen anderen bzw. eine andere. Diese konnte ebenfalls nichts genaues diagnostizieren und gab Schmerzmittel + Entzündungshemmer. Allerdings, verwies Sie mich zu einer Klinik, welche ein CT machen könnte, um genaueres festzustellen. Da nun immer dieselben Symptome auftraten, rief ich Frau Schreiner an und fragte konkret, ob Sie evtl. etwas wüsste oder ob Sie von einem anderen Hund ähnliches gehört habe. Auch hier gab es nur eine Verneinung und die üblichen Mitgefühlsbekundungen. Außerdem bot Sie an, ich könnte ja mal Ihren Tierarzt nachsehen lassen. Am nächsten Tag ging ich dann doch noch mal zu meinemTierarzt und schilderte erneut die gesamte Situation. Nach einer kurzen Untersuchung meinte er, der Hund könnte eventuell einen Kreuzbandriss überspielen. Als ich das gehört habe, ist mir sofort Falco eingefallen und ich wusste dass es ein Kreuzbandriss ist. Nach einem kurzen Telefonat mit Dirk Walter rief ich in Bramsche bei der Tierklinik Grußendorf an und vereinbarte einen Untersuchungstermin. Kurz danach hatten wir die Ergebnisse bzw. die Gewissheit , dass das Kreuzband gerissen war. Noch auf der Autobahn rief ich wieder bei dem Züchter an und das war das letzte mal, dass ich je wieder etwas von Fam. Sch. gehört habe. Nicht einmal ob die OP gut verlaufen ist, hat unseren ach so tollen Züchter interessiert. Als ich nun Fam. Walter wieder kontaktierte, durfte ich erfahren, dass bereits im vorangegangenem Sommer der Züchter über einen weiteren Fall vom Kreuzbandriss aus dem F-Wurf unterrichtet wurden. Nun war mein Vertrauen in dem Züchter endgültig erledigt. Für mich war in diesem Augenblick klar, es geht diesem ausschließlich um eine gute Darstellung Ihres Zwingers nach Außen. Die Gesundheit der Hunde spielte offensichtlich keine Rolle. Wie kann man sonst billigend in Kauf nehmen das ein Hund, aus dem eigenem Zwinger, über einen so langen Zeitraum mit Schmerzen in den Gelenken leben muss. Ein einziger Hinweis - lass doch mal die Kreuzbänder prüfen – und man hätte dem Hund viel Leid ersparen können. Die Enttäuschung nahm von nun an Ihren Lauf. Nachdem die erste OP überstanden und die Schonzeit vorbei war, Riss natürlich auch die zweite Seite und das Ganze (OP, Physio und sechs Wochen schonen) begann von neuem. Nachdem das alles durch war habe ich Versucht über den Langhaar-Verband bzw. über den Verein eine Reaktion zu Bekommen wie das Verlief ? hier ein Auszug: Viel Spaß beim lesen !
An den Deutsch Langhaarverband e.V. z.Hd. Herrn Gerwin G. (1.Vorsitzender Deutsch Langhaar Verband) Nachrichtlich an die Herren der Zuchtkommission Leonard Sch.Christoph R. Karl W. Die Zuchtbuchführerin Deutsch Langhaar Karin F. E. An alle betroffenen Hundebesitzer An die Vorstände der Deutsch Langhaar Zuchtvereine inklusive der Zuchtberater An die Zuchtkommision des JGHV An den Verein des Deutschen Hundewesens ( VDH 02.09.2010 Kreuzbandriss beim Deutsch Langhaar Sehr geehrte Damen und Herren, Sehr geehrter Herr G. ich habe vor nicht allzu langer Zeit Ihr Antwortschreiben an einen betroffenen Hundeführer (Autor Leonhard Sch.) bezüglich der Kreuzbandrisse gelesen. Hierbei sollte ich vielleicht erwähnen,dass mein Hund „Faust vom Luerwald“ ebenfalls einen bzw. zwei Kreuzbandrisse hatte. Als erstes ist mir aufgefallen, dass ausgerechnet Herr Sch., aus dessen Zucht der Vater („Rembrandt von Buchheim“) von drei betroffenen Hunden stammt, auf dieses Schreiben antwortet. Für gewöhnlich kann man hier eine gewisse Objektivität in Frage stellen. Die in jeder Prüfung und Zuchtschauordnung enthaltene Befangenheitsklausel sollte hier, wo es sich um das Ansehen einer Jagdhunderasse in der Öffentlichkeit handelt, selbstverständlich sein. Ich finde es sehr merkwürdig, dass Sie in Fettdruck darauf hinweisen, dass in Ihrer Zuchtordnung festgeschrieben steht,„Erbliche Mängel und Krankheiten werden vom DL-Verband erfasst, bewertet und planmäßig züchterisch bekämpft“ um als Konsequenz lediglich die Hunde die betroffen sind, für die Zucht sperren. In Anbetracht der Tatsache, dass verschiedene Hunderassen, mit verschiedenen ihnen anhaftenden Problemen zu kämpfen haben (z.B. ED/OCD beim Deutsch Drahthaar s. Wild und Hund Mai 2010, HD beim Deutschen Schäferhund oder Epilepsie beim kleinen Münsterländer) kann ich nicht verstehen, warum hier nicht sofort energisch gegen einen „Kreuzbandriss beimDeutsch Langhaar“ vorgegangen wird. Ihr Interesse sollte doch sein jeglichen Schaden vom DL abzuwenden. Hierbei wäre für mich die einzig richtige Reaktion die Elterntiere sofort, und zumindest bis auf weiteres, für die Zucht zu sperren. Nach meinen Erkenntnissen ist es wohl möglich den genetischen Defekt, der für den Kreuzbandriss ausschlaggebend ist, medizinisch festzustellen. In Anbetracht der Tatsache, dass jeder Züchter und Sie als, für die Rasse eingetragener, Zuchtverein ganz speziell, ein sehr großes Interesse daran haben müsste, Schmerzen und Leiden den Hunden zu ersparen, kann doch zumindest in einem Fall wie dem bei der Anpaarung „Dayla vom Luerwald“ und „Rembrandt von Buchheim“ erwartet werden, dass hier freiwillig und gerne der Nachweis über einen genetisch gesunden Hund erbracht wird. Und bis zur Erbringung dieses Nachweises wäre ein verantwortungsvoller Züchter sicherlich auch in der Lage auf eine Zucht mit dementsprechenden Tier und deren Nachkommen zu verzichten. Unter Punkt 2 Ihrer Ergebnisse stellt sich mir als nächstes die Frage wie Sie das überprüfen wollen. In meinem speziellen Fall kann ich Ihnen mitteilen, dass unser „verantwortungsvoller Züchter“ selbst auf direktes mehrfaches Fragen hin, einen weiteren Fall wissentlich und bewusst verschwiegen hat. Man kann sagen , ich wurde mehrmals wissentlich von Frau Sch. angelogen, da sie wie sich herausstellte, seit dem Sommer 2009 von dem zweiten betroffenen Hund „Faro vom Luerwald“ wusste. Weiterhin sind mir nach eigenen Recherchen vier weitere Hunde bekannt die aus dem Zwinger vom Luerwald stammen und einen Kreuzbandabriss haben. Hierbei handeltes sich jeweils um einen Hund aus dem C-Wurf und aus dem G-Wurf. Somit sind 5, in Worten fünf, Hunde vom Luerwald bekannt, aus drei Würfen. C - Wurf1 Hund,F - Wurf 3 Hunde und G - Wurf 1 Hund. Die Hundehalter sind mir namentlich bekannt, wobei eine Dunkelziffer nicht auszuschließen ist, da Verletzungen des Kreuzbandes oft durch Unkenntnis der Besitzer als Unfall („der hat sich bei der Jagd vertreten“) und nicht als Gendefekt gewertet werden. Recherchen die auch der Zuchtverantwortliche des Club Langhaars hätte betreiben können! Sie sehen es werden hier Hunde in Umlauf gebracht , die irgendwann zu einem erheblichen Problem bei den DL führen können. Ich sehe schon die entsprechenden Berichte in den Fachzeitschriften vor mir, gerade jetzt wo der Wind seitens der Presse den Zuchtvereinen und dem JGHV ins Gesicht bläst. Nun möchte ich weiterhin auf Ihren vorletzten Absatz eingehen. Sie schreiben hier „Ich darf Ihnen versichern, dass der DL-Verband eine Zuchtordnung besitzt, die man als äußerst streng betrachten darf.“ Sie mögen bitte Entschuldigen aber wir haben in Deutschland auch eine sehr strenge StVO, und trotzdem gibt es Verkehrssünder. Will sagen, es ist doch wohl Ihre Aufgabe und Ihr selbstangestrebtes Ziel (sonst hätten Sie sich ja wohl Kaum der Wahl gestellt) Schaden abzuwenden. Und wenn nicht Sie wer hätte denn sonst hier die Möglichkeit. Sie bekommen Informationen und handfestes Material und Ihre Reaktion nach immerhin schon fast einem Jahr, ist dieÜberprüfung des nächsten Wurfes aufgesundheitliche Mängel, bei Prüfungen und oder Zuchtschauen ( es soll ja Menschen geben, die HD und ED mit bloßem Auge erkennen) mit, Verlaub: Wie schätzen Sie selbst den Erfolg einer solchen Verfahrensweise ein? Ich denke er wird erwiesener Massen bei null liegen, denn keiner der fünf Hunde vom Zwinger Luerwald sind bei solchen Veranstaltungen auffällig gewesen. Ich möchte nicht in Ihrer Haut stecken, wenn Diese auftauchen. Auf der einen Seite wird viel Geld für den,meiner Meinung nach sinnvollen Zuchtversuch ausgegeben aber wer garantiert uns denn, dass nach Beendigung dieses Versuchs nicht gleich ein gendefekter Hund bei der ersten Anpaarung alles wieder zu Nichte macht? Niemand werden Sie sagen, aber wenn solch bekannte und massive Probleme auftreten, ist es ihre Pflicht diese sofort auszuräumen! Ich sehe Sie hier ganz klar in der Pflicht, im Übrigen auch aus Haftungstechnischen Gründen. Wie DL in Punkt 6. Der Zuchtordnung richtig festgehalten hat, gehört der spontane Kreuzbandabriss zu den Erbfehlern und ist somit Zucht ausschließend. Im Fall Luerwald wurde dieser sogar schon von zwei Zuchthündinnen vererbt (Cosima und Dayla vom Luerwald, beide aus der Mutterlinie Zappe vom Schlemminger Forst). Um so unverständlicher ist es für mich das mit Kenntnis, dieser sooo! strengen Zuchtordnung , die aber nur so gut ist wie sie angewendet wird. Der erste Vorsitzende des Club Langhaar, als verantwortlicher des Zuchtgeschehens in NRW und Bindeglied zwischen regionalen Züchtern und dem Verband , hält es nicht einmal für angebracht sich bei mir, obwohl ich Mitglied im Club Langhaar bin, zu melden! Hier ist doch wohl Ehrlichkeit und insbesondere Entschlusskraft gefragt zum Wohle einer Vollgebrauchshunderasse! Anstatt dieses Problem anzupacken, befürwortet Herr R. eine Verbindung mit dem Deckrüden Sokrates von der Hafkesdell (Besitzer Carmen Röttgen) x Cosima vom Luerwald (eine Schwester von Cosima hat auch einen Kreuzbandriss) Ist man sich hier etwa über die Tragweite solchen Handelns nicht bewusst? Ich dachte ich hätte mit der Wahl mir einen DL als Jagdbegleiter zuzulegen richtig gehandelt...? Abgesehen von Finanziellen Aufwand (mittlerweile rund 5000€) habe ich weder Zeit noch Mühe gescheut um diesen Hund auf VJP und HZP vorzubereiten und dort erfolgreich zuführen. Durch dieOperationen des Hundes war mir eine Vorbereitung auf die VGP nicht möglich und was besonders schmerzlich für mich ist: Das ich meinen Hund nicht Artgerecht bewegen konnte sondern er 10 Monate an der kurzen Führleine bewegt werden musste .Weder weiß ich ob Ich jemals einen gesundheitlich, zuverlässigen und stabilen Jagdhund haben werde .Auch sind die teuren Operationen kein Garant für uneingeschränkte jagdliche Brauchbarkeit! Ich bin erst am Anfang meiner Recherche, aber ich bin mir sicher, dass ich noch mehr Problemhunde aus diesem Zwinger, vielleicht auch aus anderen, finden werde! Ich bin der Meinung dass es genug gesunde Zuchthunde gibt und es Deutsch Langhaar nicht nötig hat, mit nachweislich erbgeschädigten Mutterlinien weiter zu züchten. Mit der Bitte um schnellst mögliche Stellungnahme verbleibe ich mit noch freundlichen Grüßen
Steffen Hartmann
Schreiben von Herr R. (1. Vorsitzender Club Langhaar) :
Sehr geehrter Herr Hartmann,
nach Abstimmung mit meinen Vorstandskollegen im DLV und als Verantwortlicher für dasDeutsch Langhaar Zuchtgeschehen in NRW möchte ich Ihr Schreiben vom 03.09.2010 beantworten. Der Deutsch Langhaar Verband hatte anlässlich seiner Vorstandssitzung am 09.12.2010 Ihr Schreiben auf der Tagesordnung. Bevor ich auf die einzelnen Themen Ihres Schreibens eingehe, erlauben Sie mir ein paar grundsätzliche Anmerkungen. Bei einer Krankheit oder bei einem Defekt bei einem Hund ist in erster Linie das Tier bzw. der Besitzer betroffen und geschädigt. Ihm ist ein Leid für ein Hundeleben zuteil geworden, mit dem er leider leben muss. Aber der Züchter, der zuchtverantwortliche Verein und der Verband sind natürlich auch betroffen. Wir alle wollen gesunde leistungsstarke Tiere züchten, und jeden von uns macht es betroffen, wenn Krankheiten auftreten. Was ich sagen möchte: wir kämpfen alle„an gleicher Front“ und das, was bei Ihrem Rüden aufgetreten ist, macht uns alle betroffen. Ich lege Wert auf diese Feststellung, weil Ihr Schreiben versucht, Fronten aufzubauen. Bitte seien Sie sich gewiss, dass wir auf Ihrer Seite stehen; wir wollen das Gleiche! Deshalb stelle ich auch die von Ihnen angezweifelte Objektivität der Beteiligten in keiner Weise in Frage. Ihre Berichterstattung über den Krankheitsverlauf Ihres Hundes werte ich grundsätzlich positiv. Es ist sehr wichtig für uns, Rückmeldungen zu bekommen.Bei der Wurfabnahme, auf der VJP, HZP, evtl. VGP und auf Zuchtschauen sehen wir einen großen Teil unserer Junghunde in den ersten zwei bis drei Jahren regelmäßig und erfahren einiges über den Gesundheitszustand der Zuchtprodukte.Was uns oft fehlt, ist der gesundheitliche Verlauf der Hunde in den Folgejahren. Deshalb begrüße ich ausdrücklich die von Ihnen gegebene Rückmeldung, auch wenn sie leider die bereits angesprochene Sachlichkeit vermissen lässt. Einem frühzeitigen persönlichen Gespräch hätte ich dem vorliegendem Schreiben mit großem Verteiler den Vorzug gegeben. Die von Ihnen aufgeführten „anhaftenden Probleme“ einzelner Hunderassen sind wissenschaftlich und statistisch nicht belegt. Es gibt genetisch begünstigte Defekte wie ED/OCD, HD, Epilepsie, Augenerkrankungen und andere, die sichsicherlich auch bei den unterschiedlichen Rassen mehr oder weniger zeigen. Es ist aber sehr gefährlich, einzelne Rassen mit den Erbfehlern in Verbindung zubringen. Hinzu kommt, dass einige „Erbkrankheiten“ auch ursächlich durch Umwelteinflüsse hervorgerufen werden. Hier ist z. B. die ED/OCD/HD zu nennen. Ein riesiges Thema, was sicherlich den Rahmen dieses Schreibens sprengen würde. Beim Kreuzbandriss (oder anderen Defekte am Kreuzband) ist der Sachverhalt noch komplexer. Der Riss des vorderen Kreuzbandes zählt beim Hund zu den häufigsten orthopädischen Krankheiten. Eine Studie der British Veterinary OrthoaedicSociety nennt beim Hund einen Prozentsatz von 12,2% aller mit orthopädischen Problemen vorgestellten Patienten. Die Ursachen der Defekte sind vielfältig Das Kniegelenk ist das Verbindungsgelenk zwischen Ober-, Unterschenkel und Kniescheibe am Hinterbein. Die Kreuzbänder haben die Aufgabe, das Knie zu stabilisieren, sie sorgen für die Festigkeit nach vorne und hinten. Es gibt ein vorderes und ein hinteres Kreuzband. Ursache des teilweisen (partiellen) oder vollständigen Risses sind Beinfehlstellungen, Unfälle,Übergewicht, eine Kniescheibenluxation (lat.: luxare – verrenken;Umgangssprachlich – auskugeln), aber auch Vorschädigungen der Bandstruktur.Durch den Riss kommt es zu einer Instabilität des Knies, was zu Entzündungserscheinungen, Schäden am Gelenksknorpel, einer Kapselfibrose ,Schäden an den Menisken und Zubildungen am Knochen (Arthrosen) führen kann. Grundsätzlich können Hunde jeden Alters und aller Rassen betroffen sein, meist handelt es sich aber um Hunde großer Rassen. Inzwischen ist bekannt, dass durch eine steilstehende Gelenkfläche des Unterschenkels eine Veranlagung zum Kreuzbandriss besteht. Es entsteht eine Überbelastung des Bandes, die immer weiter zunimmt. Mit der Zeit kann durch eine falsche Bewegung ein Riss entstehen. Abgesehen von unfallbedingten Schädigungen sind weitere Umwelteinflüsse (Übergewicht, zuschnelles Wachstum, schlechte Bemuskelung) häufige Ursachen. Um Ihnen eine wissenschaftlich fundierte Aussage zu geben, habe ich mir zur Vorbereitung auf dieses Antwortschreiben noch mal Rat von Fachleuten eingeholt. Es gibt leider keine Möglichkeit, einen Gendefekt, der auf einen späteren Kreuzbandriss schließen lässt, zu diagnostizieren. Da Sie offensichtlich solche Verfahren kennen, wäre ich für weitere Information zu diesen Voruntersuchungen dankbar.Der Züchter würde die Untersuchung sofort durchführen lassen. Zwischenzeitlich wurden die weiteren Nachkommen von Rembrandt von Buchheim (2 Würfe) und Dayla vom Luerwald (1 Wurf) auf Gesundheitsschäden überprüft und es wurde bestätigt ,dass diese Würfe „sauber“ sind. Die Konsequenzen für die Zucht wurden bereits im Antwortschreiben der Zuchtkommission vom 13.05.2010 an Herrn Walter beschrieben. Die DL Population wird jetzt ca. 120 Jahre rasserein gezüchtet und viele verantwortliche Züchter, Vereinfunktionäre und ganz wichtig, verantwortliche Jäger und Hundeführer haben dazu beigetragen, dass wir heute einen leistungsstarken Jagdhund zur Verfügung haben. Leider gibt es bei allen Erfolgen in der Zucht auch Rückschläge; jeder Züchter hat das schon mal erfahren müssen. Diese Problematik darf man nicht bagatellisieren aber auch nicht missbrauchen. Auf Basis unserer Zuchtordnung handeln wir für die Sache, aber wir sind Menschen,die Zuchtauswahl mit Tieren betreiben. Wir bauen keine Maschinen, sondern durch unsere Auswahl entsteht neues Leben. Bei allem neuen Leben gibt es leider eine Anzahl von defekten Individuen. Zuchtauswahl bedeutet, Elterntiere zu verwenden, die nach Stand der Wissenschaft auf Gesundheit geprüft wurden, und die anhand von statistischer Auswahl oberhalb des Durchschnitts in de rPopulation liegen. Ich verstehe Ihre Enttäuschung. Doch erfolgte diese Anpaarung mit zwei gesunden Elterntieren und die Züchter haben sich stets mit dem Zuchtverein abgestimmt. Mir liegt es am Herzen, die Zucht verantwortlich zu betreuen, es geht mir um diePopulation, aber auch um den einzelnen Hund. Zu persönlichen menschlichen Disputen äußere ich mich nicht, es würde der Sache nicht dienen. Sehr geehrter Herr Hartmann, ich hoffe, ich konnte Ihnen ein paar meiner mir am Herzen liegenden Gedanken näher bringen. Es ist ein schwieriges Thema und Zucht bedeutet in den meisten Fällen nie schwarz oder weis. Dieses habe ich versucht klarzustellen. Ich hoffe, dass Ihr Rüde mittlerweile die OP`s überstanden hat und zumindest ein schmerzfreies Leben führen kann. Gerne stehe ich Ihnen bei Gelegenheit für ein persönliches Gespräch zur Verfügung.Ich bin sicher, es lohnt sich, allein um die menschliche Ebene zu verbessern.
Mitfreundlichen Grüßen Friedhelm R. Antwortschreiben von Steffen Hartmann Sehr geehrter Herr R. (1. Vorsitzender Club Langhaar) sehr geehrte Damen und Herren, zuerst einmal möchte ich mich für Ihr Antwortschreiben bedanken, obwohl es mich keinesfalls zufrieden stellt. Ich darf Ihnen versichern, dass ich keineswegs Fronten bilden möchte. Ich möchte lediglich, dass Sie Ihrer Berufung nachkommen und Alles dafür tun, weiteren Schaden von den in Ihrer Verantwortung liegenden Hunden abzuwenden. Bisher erscheint es mir, als wollten Sie die Kreuzbandproblematik nicht ernst nehmen. Warum ich nicht das persönliche Gespräch suche? Die Erfahrung hat mir gezeigt, dass in solchen Fällen, niedergeschriebenes nicht mehr bestritten werden kann. Sie meinen also es reicht, sich die Hunde auf Prüfungen und Zuchtschauen anzusehen, dann bin ich mal gespannt, was im Zweifelsfall ein Richter dazu sagen wird. Vielleicht hilft ja ein kleiner Wink mit dem Zaunpfahl: Hinweis aus demTierschutzgesetz § 18 Abs. 1 (1) –Ordnungswidrig handelt, wer vorsätzlich oder fahrlässig einem Wirbeltier, das er hält, betreut oder zu betreuen hat, ohne vernünftigen Grund erhebliche Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügt…
Verbot der sogenannten Qualzucht durch § 11b Tierschutzgesetz (es ist verboten, Wirbeltierezu züchten … wenn damit gerechnet werden muss, dass bei der Nachzucht … erblich bedingt Körperteile oder Organe für den artgemäßen Gebrauch fehlen, oder untauglich oder umgestaltet sind und hierdurch Schmerzen, Leiden oder Schäden auftreten …)
Diese Paragraphen werden im Übrigen von anderen Zuchtvereinen dafür verwendet , um Maßnahmen zumWohle der Hunde, zu rechtfertigen
Sie beginnen Ihr Schreiben mit „Bevor ich auf die einzelnen Themen Ihres Schreibens eingehe, - und dann kommt ……nichts!!! Glauben Sie, nachdem sich mein Hund zwei Operationen unterziehen musste, weiß ich nicht wie man sich einen Kreuzbandriss zuziehen kann. Keiner der aufgeführten Gründe trifft bei meinem und bei dem Hund des Herrn Walter zu. Drei Hunde aus einer Anpaarung sind dagegen ja wohl ein klares Indiz für einen genetischen Defekt. Und dann, bei welchen der drei Hunde, haben Sie denn einen Kreuzbandriss auf Prüfungen oder Zuchtschauen erkennen oder davon erfahren können? Nun noch eine Anmerkung in eigener Sache: Nach Rücksprache mit entsprechenden Ärzten, ist es richtig, dass das Gen, welches verantwortlich für den Kreuzbandriss ist, noch nicht entsprechend zugeordnet werden kann. Jedoch wird - leider nur bei den Neufundländern -entsprechend geforscht. Wenn Sie jetzt also bitte anfangen könnten, sich weniger mit Fronten zu beschäftigen und dafür mehr tun um unsere Hunde vor Schmerzen und Qualen zu bewahren,wäre ich Ihnen Dankbar. Im Übrigen verstehe ich nicht warum dieses brandaktuelle Thema und z. B. auch die Aujeszkysche -Krankheit nicht auf der Tagesordnung für die anstehende Mitgliederversammlung steht. Ich würde mich freuen, wenn ich noch vor der Mitgliederversammlung des „Club Langhaar“ von ihnen erfahren könnte was Sie in Zukunft unternehmen werden um Kreuzbandrisse bei unseren Hunden bestmöglich auszuschließen. Hochachtungsvoll Steffen Hartmann
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